Das Stift Zwettl im Waldviertel steht für jahrhundertelange Kontinuität des monastischen Lebens. Heute noch bewirtschaften die Zisterzienser das Kloster und versehen die Seelsorge in den umliegenden Orten. Auch das Kloster selbst wurde im Stil der Zeit immer wieder erneuert und ausgebaut. Doch nur vorsichtig passte man die neue Gestalt der alten an. Um den alten frühgotischen Kreuzgang gruppieren sich die neuen barocken Gebäude, die spätgotische Hallenkirche hat eine barocke Fassade. Und in den alten Gemäuern verbirgt sich so manche Rarität, wie das herrliche und gut erhaltene Brunnenhaus, der monumentale romanische Kapitelsaal oder die urtümliche Latrinenanlage.

Der Name Zwettl geht übrigens - so sagte man mir - auf das slawische Wort licht, hell zurück und meint eine Lichtung im Wald oder eben das lichte Tal, von der die Gründungslegende erzählt. Kirche und Kreuzgang dürfen besichtigt werden, Gäste können auch in der Klosteranlage im katholischen Bildungshaus einkehren. Die Gastfreundschaft der Mönche erlaubt es auch, das Klosterleben auf Zeit zu teilen.