Tiglieto ist die erste Gründung der Zisterzienser in Italien und die erste Tochter von La Ferté. Einsam gelegen in den ligurischen Bergen zwischen Genua und dem Piemont liegt die Badia Santa Maria della Croce in einer fruchtbaren Flussebene der Orba. Vor Jahren fast verfallen wurden die Reste der Abtei inzwischen liebevoll restauriert und ab 2005 wieder von Zisterziensern aus Rom neu besiedelt. Die einfache Kirche erinnert an die Zisterzienserkirchen der Provence und zeugt von der urtümlichen Schlichtheit des Ordens. Leider ist nur das Langhaus erhalten, Chor und Querhaus zerfielen und wurden in früheren Zeiten abgerissen und die Kirche durch eine Mauer nach Osten abgeschlossen. Früher betrat man von dort das Schiff, der Altar befand sich im Westen. Inzwischen wurde das Westprotal wieder geöffnet und der Altar nach Osten zürck verlegt.

Besonders sehenswert ist der romanische Kapitelsaal mit den Triforien-Fenstern und schönen Säulenkapitellen in sehr gutem Zustand. Von den restlichen Klostergebäuden sind nur verbaute Reste erhalten, die eine eingehende Restaurierung benötigen. Im erhaltenen Osttrakt sind die romanischen Dormitoriumsfenter noch sichtbar und der frühere Dachansatz. Vom holzgedeckten Kreuzgang (gleich in Staffarda) blieben nur Säulenreste erhalten (sichtbar noch die Konsolen für den Dachansatz). Der Südteil mit dem Refektorium ist schwer verbaut aber im Ursprung noch erhalten. Von den Konversengebäuden sind nur noch Reste im Anbau erhalten, die Gebäude im Westen des Kreuzgangs sind alle neueren Datums.

Tiglieto 2008

Tiglieto 1994