Seit mehr als 800 Jahren besiedeln Zisterziensermönche das Stift Lilienfeld ununterbrochen - fast ununterbrochen, denn 1789 wurde das Kloster von Kaiser Joseph II. aufgehoben, kurze Zeit darauf von seinem Nachfolger Leopold II. jedoch wiederbesiedelt. Als eine der größten erhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen vermittelt Lilienfeld bis heute einen sehr authentischen Eindruck. Zeiten und Stile verschmelzen in einem gelebten Miteinander: die romanische Klosterkirche (geweiht 1230), der frühgotische rechteckige Chorumgang, der hochgotische Kreuzgang, der barocke Westturm und die barocken Stiftsgebäude mit beeindruckender Klosterbibliothek. All das vermittelt trotz der Verschiedenheit eine einheitliche Gestalt.

Neben dem Chordienst und der Stundenliturgie sind die Mönche in der Seelsorge und dem Religionsunterricht in der Umgebung tätig. Das Kloster selbst lebt auch heute noch aus den Einnahmen aus Forst-, Jagd- und Fischereiwirtschaft und der Gästebetreuung auf dem Pilgerweg der via sacra nach Mariazell. Ein Klosterladen und eine Buchhandlung schließen sich an. Bei Führungen können die mittelalterliche Klosteranlage und die barocke Bibliothek besichtigt werden.

Fotos: E. Ewald Schwarz, April 2014
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